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"Alle dürfen alles lernen, jeder darf auf seine Weise lernen und jeder bekommt die Hilfe, die er braucht." Prof. Dr. Georg Feuser

 

Menschen mit Down-Syndrom sind Botschafter der Vielfalt des Lebens.
Sie tragen in ihren Körperzellen 47 statt der üblichen 46 Chromosomen. 
Das 21. Chromosom ist dreifach vorhanden, daher  "Trisomie 21". Dieses überschüssige Chromosom trägt jene Gene, die Menschen mit Down-Syndrom so unverwechselbar machen. 

Menschen mit Down-Syndrom haben - wie alle von uns - unterschiedliche Talente und Begabungen. Ihr intellektuelles Entwicklungspotential wird mit zunehmender Forschung und Förderung viel höher als noch vor etwa 20 Jahren eingeschätzt. Sie erreichen Lernziele in ihrem individuellen Entwicklungstempo.

Neue Erkenntnisse über spezifische Auswirkungen der Trisomie 21 auf die Gesundheit und über syndromtypische Veränderungen ermöglichen entwicklungsbegleitende therapeutische und pädagogische Angebote. Die syndromspezifischen Veränderungen sind zwar individuell seht unterschiedlich ausgeprägt,doch einige Probleme zeigen alle Kinder mit Down-Syndrom. Sie betreffen vor allem Groß- und Feinmotorik, Sprache, Verhalten und Wahrnehmung.

 

Groß- und Feinmotorik

 

Die Motorik von allen Kindern mit Down-Syndrom ist beeinträchtigt durch einen verringerten Muskeltonus und eine erhöhte Flexibilität die Gelenke und Bänder. Zudem sind bei Kindern mit Down-Syndrom die Arme und Beine im Verhältnis zum Rumpf kürzer. Das erschwert kleinen Kindern das freie Sitzen und die Balance. Sie sitzen deshalb bevorzugt im Schneidersitz und stützen sich mit den Händen auf ihren Beinen ab.

 

Die Hände der Kinder sind kleiner, die Finger sind kürzer und oft Daumen und kleiner Finger abgespreizt. Das Ziel der motorischen Förderung ist die Vermeidung  von syndromtypeschen problematischen Abweichungen in der Bewegungsentwicklung - nicht eine Beschleunigung!

Beim Greifen wird Daumen oft nicht eingesetzt und der abgespreizte kleine Finger beeinträchtigt die Stabilität der Hand und erschwert differenzierte feinmotorische Aufgaben. 

 

 

Sprache

 

Bei Kindern mit Down-Syndrom ist die Sprachentwicklung deutlich verzögert und trotz großer individueller Variabilität zeigen sich ein typisches Sprachprofiel mit Schwächen in der expressiven Sprache, aber mit deutlichen Sterken im  Bereich im Pragmatik.

Die Ursache der speziellen sprachlichen Schwierigkeiten wird sowohl mit sprech-motorischen Planungsschwierigkeiten und eingeschränktem Kurzzeitgedächtnis, als auch mit veränderten phonologischen Verarbeitungsprozessen erklärt. Die Berücksichtigung dieser Erkenntnisse für eine angemessene Sprachförderung ist deshalb eine wichtige Bedienung, damit die Kinder ihre sprachgebundenen kognitiven Kompetenzen günstig entfalten können.

Um sie dabei frühzeitig unterstützen zu können, ist es wichtig, bereits die Grundsteine der vorsprachlichen Entwicklung zu stärken. In der Sprachentwicklung gibt es verschiedene Entwicklungsschritte  die auf einander  aufbauen. Nur wenn eine Fähigkeit gut erworben ist, kann sich die nächste entwickeln. Was sind wichtige Meilensteine der Sprachentwicklung? Vor allem vor dem Beginn der aktiven Sprachanwendung gibt es sehr wesentliche Entwicklungsstufen, die leicht zu Stolpersteine werden können.

Um sich erfolgreich mitteilen zu können und von den anderen verstanden zu werden, gehört es auch dazu, die Laute der Muttersprache bilden und anwenden zu können. Kinder lernen während des Spracherwerbs, welche Laute Teil ihrer Muttersprache sind und wie diese gebildet werden.

Ein Beispiel: um das Wort „Katze“ zu sprechen, muss ein Kind einerseits die Laute, aus denen das Wort besteht, sprechen können. Das heißt, das Kind muss wissen, wie es seine Sprechwerkzeuge (Lippen, Zunge,…) bewegen soll, damit die einzelnen Laute hörbar werden. Zum anderen muss es aber auch die Fähigkeit besitzen, die Laute in diesem Wort richtig anzuwenden, also beispielsweise zu wissen, dass der erste Laut in dem Wort „Katze“ ein „k“ ist- und  nicht „t“ ist – und demnach nicht zur „Tatze“ wird.  

 

 

Wahrnehmung und Verhalten

      

Wahrnehmung ist die bedeutungsbezogene Verarbeitung von Informationen. Die wir mit unseren Sinnen aufgenommen haben. Die Sinnestätigkeit ist somit zwar eine Voraussetzung, sie bedarf aber der Strukturierung durch kognitive Ordnungsschema. Das ist bei Menschen mit Down-Syndrom erschwert. Zusätzlich zu den häufigsten Sinnesbeeinträchtigungen  ist deshalb von einer allgemeinen Wahrnehmungsschwäche  im visuellen, auditiven, taktilen und kinästhetischen Bereich mit entsprechenden Auswirkungen auf die Entwicklung und das Lernen auszugehen. Obwohl Kinder mit  Down-Syndrom zumeist freundlich und aufgeschlossen sind, können sie ausgesprochen „bockig“ sein. Ein besonderes Problem ist oftmals ihr ausgeprägtes Vermeidungsverhalten. Sie gehen leicht auf und wenden sich ab und sind geradezu „erfinderisch“  in der Entwicklung von Vermeidungsstrategien. Für die Gestaltung der Förderung ergibt sich als Konsequenz, Angebote so zu gestalten, dass das Kind motiviert und ermutigen wird, etwas auszuprobieren.

Besonders im Bereich der rhytmisch-musikalischen Erziehung, sowie auf kreativ-künstlerischem Gebiet sind Kinder mit DS durchaus begabt und begeisterungsfähig. Übungen in diesen Bereichen erweisen sich als äußerst hilfreich zum Aufbau des Selbstvertrauens. Sie sind besonders notwendig, um die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit zu unterstützen.

Sprache und Musik haben viele gemeinsame Eigenschaften. Die auditive Wahrnehmung (das Hören) von Sprache und Musik schult die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Sounds zu unterscheiden, deren Tonhöhen, Dauern, Intensitäten und Klangfarben. Aber auch die Art, wie sich diese Klänge im Lauf der Zeit verändern. Diese Eigenschaften wecken beim Zuhörer die Fähigkeit Klänge zu interpretieren und ihre Bedeutung zu verstehen. Diese Gemeinsamkeiten zwischen Musik und Sprache ermöglichen es, Musik und die Instrumentalstunde(Einzelunterricht) als Musiktherapie zu verwenden, als Alternative und als angenehme Abwechslung zu traditionellen Hörtrainingtechniken.

Durch rhythmisch- musikalische Angebote werden gleichzeitig gefördert:

Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten der Kinder

Hörwahrnehmung und Sprachentwicklung durch die Musik

              (Unterricht durch Farben und Tiere)

Förderung der Lautbildung- und Wahrnehmung durch die Musik(Der Lautgesten-ein rhythmisch-melodische Silbenspiele und  Vers-/Turn-Büchlein für die Kindern)

Förderung der Atmung

Förderung der Lippen-Zungen und Gesichtsmuskulatur

Förderung der Aufmerksamkeit und Konzentration,

Gedächtnis Training

Förderung durch Musik -Kinesiologie

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